Auffahrtsgottesdienst mit neuen Liedern
Pfarrer René Schärer hat während seines Bildungsurlaub in Neuseeland neue geistliche Lieder getextet und komponiert, ideell begleitet von Andreas Hausammann, zuständig für Populärmusik – am Gottesdienst anwesend – und Carl Boetschi, Gottesdienstberater, beide von der Kantonalkirche für ihre Ämter angestellt. Auf dem Bühler-Gutsbetrieb Neuhaus in Niederuzwil stellte er seine Liedschöpfungen zusammen mit seiner Frau Franziska und dem Pianisten Christian Schneebeli vor.
Die Gitarre gehört zu Pfarrer René Schärer wie das E-Piano – oder auch die Orgel – zu Christian Schneebeli, welcher zugunsten eines passenden Fötelis kurz die Sonnenbrille abnahm. Franziska Schärer-Germann trug mit ihrem Mann die in Neuseeland komponierten Lieder vor.
Herrliche Aussichten
Verblüfft wurde am Auffahrtsmorgen die strahlende Sonne am tiefblauen Himmel begrüsst, dies nach einer Reihe kühler Tage. Ideal auch für die Tauffamilie, die sich am idyllischen Versammlungsort eingefunden hatte. René Schärer betonte zu Beginn des Taufakts, dass die Taufe noch kein persönliches Versprechen des zu taufenden Bübleins sei. Doch Eltern und Paten nähmen hier die Verantwortung für ihr Kind wahr, diesem eine Zusicherung für liebevolle Erziehung und Vermittlung der christlichen Werte abzugeben. Das bekräftigte die versammelte Gemeinde mit dem bekannten Lied „Du bisch e Gschenk vom Himmel.“
Besinnliche Texte
Die Feier stand unter dem Motto: „Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, da ist der Himmel.“ (Gerhard Ebeling). René Schärer hatte sich in biblische Texte vertieft, diese auf uns heutige Menschen umgeformt und ihnen ein Pop-Song-Kleid verliehen. Noch tönten die Harmonien etwas fremd, aber die Texte fanden sofort den Weg zur Zuhörerschaft. Unter dem Titel „Schonzeit“ beschreibt ein Lied die Hektik des heutigen Alltags, hier als Jagd bezeichnet, aus welcher heraus Gott dem hörenden Menschen Mut machen kann. „Denn du machst mir Mut, tust meiner Seele gut, du gibst mir Kraft, die Frieden schafft.“
Die vorgestellten Lieder sind alle in deutscher Sprache geschrieben, damit sie auch von allen verstanden werden können. Es sind tiefsinnige Texte, die in sich selber eine eigentliche Predigt darstellen, die christliche Botschaft der Nächstenliebe verdichten und zum Nachdenken über das eigene Leben anregen.
Bewegte Melodieführung
Allen Liedern ist eine bewegte, sich oft länger um einen Ton drehende Melodie gemeinsam. Immer wieder klingen Moll-Elemente auf, ein Zeichen dafür, dass immer auch dunklere Momente zum Leben gehören. Mutig wagte das Trio – denn René Schärers Frau Franziska sang alle Lieder mit – nach kurzem Vorsingen den Gesang mit allen Anwesenden. Ein wenig Übung braucht es allerdings noch, bis die Lieder auswendig gesungen werden können…
Kirche wie eine Fussballmannschaft
René Schärer war die Liebe zum Fussball gut anzumerken, als er eine Kirchgemeinde mit einer Fussballmannschaft verglich. Eigentlich sei das kirchliche Personal eher so etwas wie ein Coach, ein Trainer, welcher die Taktik vorgebe. Spielen müssten aber mit Spieler oder Spielerinnen, jeder und jede am je passendsten Platz. Das Dach der Kirche sei breit, alle Generationen, verschiedenste politische Ausrichtungen und unterschiedlichste Bedürfnisse müssten darunter Platz haben.
Kinderfreundliche Kulisse
Im Neuhaus locken hohe Bäume und ein schöner Platz zu Spiel und Herumrennen. So hörte man im Hintergrund immer mal wieder ein Kreischen. Einmal bat René Schärer die Kinder lächelnd, sie sollten sich doch einen andern Platz für ihre Spiele suchen. Ganz selbstvergessen hatten sie sich nämlich plötzlich laut rufend bei der lauschenden Gemeinde eingefunden. Sofort stoben sie wieder davon. So hatten die Kinder ihren Spass, während ihre Betreuungspersonen „geistliche Nahrung“ bekamen.
Geselliger Abschluss
Wie seit Jahren üblich durften danach die mitgebrachten Köstlichkeiten auf den von Mesmer Michael Forrer schon wunderbar vorgeheizten Grill gelegt werden. Nun waren Schattenplätze gefragt. Angeregt wurde geplaudert und dazu das Mitgebrachte verspeist. Gemeinsames Essen stärkt die Gemeinschaft und gehört zu den schönen Seiten des Lebens.
1 Manchmal braucht so ein Freiluftessen eine klare Ansage… 2 Mesmer Michael Forrer hatte bereits eine heisse Glut vorbereitet. 3 Ob hier die Herren über das richtige Grillieren fachsimpeln?