«Können Sie mir sagen, wo Gott wohnt?»

«Können Sie mir sagen, wo Gott wohnt?»

28. August 2024 Aus Von Annelies Seelhofer-Brunner

Ausgesprochen viele Kinder der fünften Klassen aus Jonschwil, Schwarzenbach, Oberuzwil und Bichwil beteiligten sich mit ihren Religionslehrkräften mit dieser Frage. In Hintergrund singen diese mit – v.links – Elisabeth Wäspe, Christine Schneider und Christine Walser, im Vordergrund unterstützte Chantal Hafner das Geschehen.

Diese Frage trieb die jetzigen Fünftklässler schon eine Weile um. Im Religionsunterricht hatten sie miteinander diese Frage anhand der Bibel herauszufinden versucht. Erst jedoch begrüsste Pfarrer René Schärer anlässlich der diesjährigen Begegnungsfeier Schärer die vielen Gäste in der Kirche, ganz besonders jedoch die Kinder der fünften Religionsklassen von Bichwil, Oberuzwil, Jonschwil und Schwarzenbach samt ihren Religionslehrerinnen mit dem Bibelwort: «Wer sucht, der findet». Sozialdiakon Kurt Pauli war ebenfalls Teil der Liturgie, betete mit der Gemeinde und führte in den Teil «Bibelübergabe» ein.

Rock-My-Soul-Band

Nicht zum ersten Mal sass Michel Müglich am E-Piano vorne im Chorraum. Mit ihm musizierte seine Tochter Flavia auf der Panflöte. Pfarrer René Schärer griff in die Saiten seiner E-Gitarre und unterstützte auch den Kindergesang. «Rise Me Up» gehört zum Repertoire eines Gospelchors. Auch «nur» instrumental verlor dieses Stück jedoch seine Wirkung keineswegs. Zum Ausgang erfreuten die Musizierenden nochmals mit «Peace of Heaven», der bestimmt bekanntesten Hymne der Band GOTTHARD. Das Trio begleitete auch den Kinderchor, der mit grosser Inbrunst und lautstark passend zum Theater «Kennscht du min Gott» und «Ich bin ein Bibelentdecker» sang, energiegeladene Songs aus dem reichen Fundus des ADONIA-Verlags.

Theater

In fünf Szenen – vor jeweils passenden Kulissen – spürten die Kinder der Frage nach: «Wo wohnt Gott?» In der ersten Szene versuchten sie, im Telefonbuch die Adresse von Gott herauszufinden. Aber nicht einmal die Auskunft wusste etwas darüber. Nun versuchten sie es mit der Bibel. Dort werde doch hoffentlich diese Adresse zu finden sein! Sie befragen deshalb Eva, doch auch die weiss nichts Genaues. Zudem sei sie doch mit Adam aus dem Garten Eden – auch als «Paradies» bekannt – herausgeworfen worden. Sie verweist aber auf das erste Kapitel des Buches Mose. Im Kapitel 17 müsste am Anfang darüber etwas stehen.

Das führt die Suchenden zu Abraham. Dieser hat schon Kontakt zu Gott gehabt, weiss aber auch keine Adresse. Sie sollen doch Mose fragen. Er kann ihnen nun Auskunft geben. «Gott wohnt in der Stiftshütte. Und er redet durch die Feuer- und Wolkensäule zu mir.» Leider ging die Stiftshütte auf dem Weg nach Israel verloren. Doch Mose gibt ihnen einen Rat mit. «Besucht doch König Salomo!» Dieser hat einen Tempel für Gott bauen lassen, leider wurde das Gebäude aber zerstört. Schliesslich finden die Kinder heraus, dass Gott durch Jesus für Menschen spür- und wahrnehmbar ist. Und dass er Wohnung in jedem einzelnen Herzen nehmen kann, wenn man dieses für ihn öffnet.

Kinder von heute sind sich den Umgang mit technischen Geräten oft schon ziemlich gewohnt. Leider wollte die Technik in der Kirche anfänglich nicht so recht. Glücklicherweise behoben Funkmikrofone das Problem recht schnell. Es erstaunt immer wieder, wie selbstsicher Kinder solche Rollen ausüben. Man spürte auch bei diesem Thema gut, dass sie sich auf diese Fragestellung wirklich eingelassen hatten. Es gab denn auch herzlichen Applaus, für die Darstellerinnen und Darsteller, aber auch für ihre Religionslehrerinnen, die damit viel Arbeit auf sich genommen hatten. Mitgespielt hatten Kinder aus Jonschwil, Schwarzenbach und Oberuzwil.

Tagesneuigkeiten

Immer wieder trat ein Kind an das Lektorenpult – dank Schemel sah es so über dessen Rand hinaus – und verkündete die neuesten Nachrichten, immer eingeleitet von einem Signal auf der Leinwand vorne aufscheinend, genau wie beim Fernsehen.

Reli-Zeitung

Farbig aufgemacht und schön strukturiert präsentierten Kinder der jetzigen fünften Klasse aus Bichwil eine richtige Zeitung, die man am Schluss beim Abgeben der Kollekte – diesmal für Wycliffe, eine Organisation für Bibelübersetzungen in Alltagssprachen – erhalten konnte. Hier finden Sie die Reli-Zeitung als PDF-Datei.

Es lohnt sich, die Interviews, aber auch die aufgeworfenen Fragen zu lesen. Dabei schimmert immer auch der Bezug zur heutigen Welt durch. Wer kennt nicht die Fragen rund um Wohnungsnot? Bei einem Bild steht «Spielen im Team – auf den letzten Drücker eingesandt von Theo.» Ein weiteres Beispiel: «Helfen – persönlich vorbeigebracht von Luc»… Der Humor kommt also nicht zu kurz in dieser Zeitung. Wer mag, kann sie hier in voller Grösse nachlesen. Chantal Hafner, Fachlehrperson Religionsunterricht, hat dieses schöne Werk redigiert und zusammengestellt – ein gelungenes Gemeinschaftswerk mit Langzeitwirkung! Chantal Hafner hatte das schöne Werk mit den Bichwiler Kindern erarbeitet. Ihre Kolleginnen Christine Walser, Christine Schneider und Elisabeth Wäspe hatten ihrerseits das Theater mit ihren Religionsklassen entwickelt und eingeübt. Ein richtiges Teamwork eben!

Bibelübergabe

Sozialdiakon Kurt Pauli führte in diesen Teil der Feier ein. Er stellte die Bibel kurz vor und unterstrich, wie wichtig die vielen unterschiedlichen Geschichten in diesem Buch für die Menschen seien. Erstaunt nahmen die Kinder zur Kenntnis, dass die kleinste Bibel der Welt nicht grösser als ein Zuckerkorn sei. Danach sang der Kinderchor: «Ich bin ein Bibelentdecker» lautstark und mit viel Freude. Schon seit einigen Jahren bekommen Kinder aus den fünften Klassen an diesem Anlass auch ihre persönlich schön eingebundene Bibel. Der Umschlag hatte im Religionsunterricht nach persönlichem Geschmack gestaltet werden können. Dazu sprachen die Religionslehrkräfte jedem Buben oder Mädchen aus ihrer Religionsklasse ein persönliches Wort zu. Mit ernsten Gesichtern nahmen die Kinder dieses wertvolle Buch entgegen.

Begrüssung von neuen Mitarbeitenden in der Kirchgemeinde

Kirchenratspräsident Hans Peter Hug bedankte sich zuerst bei den Schülerinnen und Schülern für ihr engagiertes Theaterspiel und das tolle Singen. Danach hiess er die neuen Personen im Kirchendienst mit warmen Worten willkommen.

Anfangs Juli hat Claudia Mayr den Dienst als Mesmer-Stellvertreterin angetreten und bereits die ersten Hürden genommen. So ganz ohne ist es nicht, all die technischen Einrichtungen in Kirche und Kirchgemeindehaus in den Griff zu bekommen.

Dann hat die Vorsteherschaft eine Ausbildungsstelle für Sozialdiakonie geschaffen. Für diese hat sich der 22 Jahre alte Henning Mayer interessiert. Er wird zu 50 Prozent diesen Dienst vor allem in der Jugendarbeit versehen und in der restlichen Zeit an der «Höheren Fachschule für Theologie, Diakonie und Soziales» in Aarau studieren.

Der Applaus in der vollbesetzten Kirche war für beide herzlich.

Gemeinsames Mittagessen im Kirchgemeindehaus

Nach dem Gottesdienst strebten fast alle dem Kirchgemeindehaus zu. Dort brutzelten bereits Würste auf dem Grill. Die ganze Kirchenvorsteherschaft stand im Einsatz. Jung und Alt sass an den Tischen im Saal und unterhielt sich. Währenddessen vergnügten sich im Foyer selbstvergessen kleinere und grössere Kinder, brauchten deshalb kein spezielles Animations­programm. Ein feines Biberli, «Vogelnestli» oder ein süsser «Spitzbub» als Dessert – zusammen mit einem feinduftenden Kaffee»- schloss die gehaltvolle Begegnungsfeier ab.

Früher nannte man diesen Begegnungstag am letzten Sonntag im August «Gemeindetag» und feierte ihn abwechslungsweise bei Familie Weiss im Riet Bichwil oder – noch früher – bei Lina Wüthrich auf Jonschwiler Boden. Einmal war auch der Eppenberg Schauplatz dieser Feier – samt Hüpfburg für die Kleinen.

Am Dienstagabend, 3. September 2024, laden die katholischen und evangelischen Kirchgemeinden zu einem weiteren Ökumenischen Bildungsabend ein. Er findet diesmal im evangelischen Kirchgemeindehaus Oberuzwil statt. Beginn um 19:00 Uhr

Das Thema lautet: „Christliche Politik – gibt es das?“ Es diskutieren namhafte Personen aus Politik und kirchlichem Umfeld. Siehe LINK oben…