Erneut ein vielversprechendes Jahresprogramm

Erneut ein vielversprechendes Jahresprogramm

22. Januar 2024 Aus Von Annelies Seelhofer-Brunner

An der diesjährigen HV der Donnerstagsgesellschaft Oberuzwil ging es ruhig zu und her. Weder waren im Vorstand Vakanzen entstanden, noch hatte Kassier Adrian Müller rote Zahlen bekanntgeben müssen. So war denn auch die Traktandenliste ziemlich schnell erledigt.

Musikschule machte Freude

Musiklehrerin Daniela Löschnig Metzger trat nach den Begrüssungsworten von Co-Präsident Adrian Müller mit vier Jugendlichen aus der hiesigen Musikschule auf. Die Gruppe hatte ein gefälliges Programm für Querflöte eingeübt. Bei zwei Stücken kam auch der Flügel als Begleitinstrument zum Zug. Der grossen Mitgliederfamilie gefiel das klangvolle Spiel, es gab nach jedem Stück kräftigen Applaus. Auch vor dem Essen wurde das Publikum nochmals mit einem musikalischen Block verwöhnt. Hier fand besonders der «Frühling» aus den «Vier Jahreszeiten» von Antonio Vivaldi derart viel Zuspruch, dass sie dieses Stück als Zugabe wiederholten. Musikschule Oberuzwil-Jonschwil

Es ist schon beeindruckend, wie selbstsicher heute Kinder und Jugendliche vor ein Publikum treten können. Daran haben die Musikschulen einen grossen Anteil, wird den Schülerinnen und Schülern doch immer wieder eine Möglichkeit zu einem Auftritt geboten. So lernen die jungen Leute auch klassische Werke kennen, die den meisten sonst kaum zu Ohren kommen würden.

Ein kleines Müsterli der ganzen Querflötengruppe mit Musiklehrerin Daniela Löschnig Metzger

Traktandenliste

Co-Präsident Adrian Müller führte durch die Versammlung. Diese ging ganz ohne Stimmenzähler vonstatten. Die Donnerstags-Gesellschaft, 1834 gegründet, ist eben kein Verein, da schreiben keine Statuten ein solches «Amt» vor. Da keine heissen Abstimmungen traktandiert waren, musste auch nie gezählt werden. Alles wurde einstimmig bestätigt.

Vorstand mit CO-Präsident Adrian Müller stehend, rechts von ihm Co-Präsidentin Brigitt Klaush-Hasler und Kurt Rüfli. Ganz links: Marlies Gemperle Berger, daneben Ellen Schout Grünenfelder

Erst streifte Adrian Müller die letztjährigen Anlässe und stellte fest, dass alle gut besucht waren und viel Freude auslösten. Diese können im letztjährigen Bericht über die HV 2023 nachgelesen werden. Swingende HV 2023 der Donnerstags-Gesellschaft Oberuzwil – alles völlig «unplugged»…

Müller wies auch wieder einmal auf den engen Zusammenhang von Donnerstags-Gesellschaft und Clientis Bank Oberuzwil hin. Männer aus den Reihen der Gesellschaft gründeten am 13. August 1874 die Ersparnisanstalt Oberuzwil, heute Clientis Bank Oberuzwil AG. Als schöne Geste offeriert deshalb die Clientis Bank jeweils das Getränk an der HV.

Finanzen

Die Kasse ist im Lot, dank einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge an der letzten HV gab es sogar einen leichten Überschuss. Das vorhandene Reservepolster lässt weiterhin auch etwas kostspieligere Darbietungen zu. Das Budget sieht eine Schwarze Null vor. Das hat der Vorstand mit seiner Programmgestaltung in der Hand. Es gibt immer auch Zuschüsse der Max und Margrit Heer-Stiftung und von ThurKultur. Und von wegen «Provinz»: Wie man sieht, kann man auch in Oberuzwil immer wieder hochstehende kulturelle Angebote geniessen.

Und dann der Revisionsbericht

Franz Odoni ist bereits seit 16 Jahren Revisor. Diesmal hat er sich selbst einen Brief geschrieben. Ursprünglich sei er zu Zeiten von Heini Weber als Präsident in Abwesenheit gewählt worden. Und deshalb suche er nun schon seit 16 Jahren immer wieder nach Fehlern in der Gesellschafts-Buchhaltung, habe aber einfach noch nie etwas Falsches gefunden. 2024 werde darum sein letztes Amtsjahr. Ende November werde er zudem bereits 80 Jahre alt. Allerdings sei ja Präsident Joe Biden noch älter – und noch immer im Amt.

Als Sitzungsleiter Müller nach dem «Gegenmehr» zum Revisionsbericht fragte, entwischte Odoni ein «Das wäre ja noch schöner!», sehr zum Vergnügen der Versammelten. Man wird seine humorvollen Bemerkungen zu den doch eher trockenen Zahlen schmerzlich vermissen! Er war bis jetzt so etwas wie der «achte Bundesrat» im Vorstandsgremium, wenn auch nur für einen Tag.

Hochmusikalisches Jahresprogramm 2024

Mit Spannung war die Verkündigung des neuen Jahresprogramms erwartet worden. Diesmal heisst das Motto offensichtlich: Musik erleichtert das Leben. Vorgestellt wurden die einzelnen Angebote von den Personen, die den Vorschlag dafür eingebracht hatten. Diese begrüssen das Publikum jeweils auch an den Anlässen.

 Es sind vier hochkarätige Konzerte, die viele Musikfans in ihren Bann schlagen werden.

  • Am Donnerstag, 25. April 2024, findet um 20:00 Uhr in der evangelischen Kirche Oberuzwil ein Konzert mit dem begeisternden Akkordeon-Virtuosen und Komponisten Goran Kovačević und der Geigerin Nina Ulli statt. Versprochen werden Eigenkompositionen, Tango Nuevo sowie klassische Virtuosenstücke. Die Vorfreude darauf ist gross!

Kurt Rüfli stellte diesen Anlass für den krankheitshalber abwesenden Tom Hofstetter vor.

  • Enrico Lenzins Musik passt bestimmt wunderbar in die Halle der Alten Gerbi. Seine Darbietung wird als «Alphorn und Perkussions-Show» angekündigt. Es soll einen «coolen Mix» aus Tradition und moderner Musik geben, dazu werden auch technische Hilfsmittel eingesetzt. Das Konzert findet am Donnerstag, 13. Juni  2024 um 20:00 Uhr statt. Hier ein kleiner Vorgeschmack: Enrico Lenzin

Marlies Gemperle Berger ist Patin dieses Abends.

  • Am Donnerstag, 29. August 2024, gibt es in der Unterkirche Oberuzwil «Bündner Kost». Flurin Caviezel ist ein begnadeter Musik-Kabarettist. Er mag hintergründige Gedanken, so heisst sein Konzert denn auch: «Falten – kabarettistisches Konzert». Und Falten kommen ja überall vor, im Gesicht, am Kleid, an Caviezels Instrument, dem Akkordeon.

Ellen Schout Grünenfelder machte diesen Auftritt so richtig schmackhaft.

  • Am Donnerstag, 14.November 2024 um 20:00 Uhr kommt Nicolas Senn, der schweizweit bekannte Hackbrettspieler, nach Oberuzwil und wird zusammen mit dem Boogie-Woogie-Spezialisten Elias Bernet dem Publikum in der evangelischen Kirche so richtig einheizen. Dazu zwei kleine Müsterli: Nicolas Senn und Elias Bernet oder auch Elias Bernet und Nicolas Senn

Adrian Müller schlug diesen Auftritt vor.

Auch wer kein Mitglied der Donnerstags-Gesellschaft ist, kann diese Anlässe besuchen, zu einem Eintrittspreis von jeweils Fr. 20.00, an der Abendkasse zu bezahlen. Mitglieder haben freien Eintritt.

Jürg Grau erhielt – genau wie auch die hier Schreibende – ein Präsent für seine Arbeit, welche die Donnerstags-Gesellschaft medial unterstützt. Siehe auch Link am Schluss des Artikels…

Gemeinsames Essen verbindet

Im Jahresbeitrag inbegriffen ist immer auch das HV-Essen. Peter Strübi vom Betreuungszentrum SONNMATT in Niederuzwil hat erneut ein feines Essen mit Fleisch oder vegetarischem Angebot vorbereitet. Den Service übernahm diesmal das Ehepaar Patrick und Liselotte Schätti-Rütsche vom nahen Betreuungszentrum Wolfgang, unterstützt von Personal aus ihrem Hause.

Ortsmuseum

Das Ortsmuseum Oberuzwil steht unter der Schirmherrschaft der Donnerstags-Gesellschaft. Deshalb wird an der HV der Gesellschaft auch regelmässig über Veranstaltungen und Neuigkeiten im Statthalterhaus an der Wilerstrasse informiert.

Der neue Museums-Leiter Roland Schluchter streifte die vergangenen Ausstellungen und stellte fest, dass vor allem solche aus dem heimischen Umfeld Zuspruch erhalten würden. So könne es sein, dass die Ausstellung mit alten Instrumenten aus dem Toggenburg für viele vermutlich bereits «zu weit weg» gewesen sei, habe diese Ausstellung doch nur wenige Interessierte ins Museum locken können. Im Ackerhus in Ebnat-Kappel kann man diese ehrwürdigen Instrumente aber weiterhin besichtigen.

Aktuell zeigt das Museum alte Aufnahmen von Oberuzwiler Ortsteilen, von alten Glasplatten übernommen. Die ehemalige Firma Foto Gross in St.Fiden, St.Gallen, hat dem Museum viele Fotos geschenkt. Diese stammen aus den 30-er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Doch auch ganz aktuelle Fotos sind zu sehen, aufgenommen von Drohnen. Da müsse man sich erst schon etwas zurechtfinden, meinte Schluchter. Drei grossformatige Fotos zeigen auch Aufnahmen vor und nach dem Autobahnbau. Das sind alles Zeitzeugen, die auch für junge Menschen interessant sein könnten. Damit im Untergeschoss nicht allzu viel Licht an den Ausstellungsstücken Schäden anrichten könne, habe man zudem neue Vorhänge angebracht.

Das Ortsmuseum Oberuzwil ist jeden zweiten Sonntag – jeweils von Oktober bis März – zwischen 14:00 und 16:00 Uhr offen. Es können aber auch ausserhalb dieser Zeiten Führungen mit den Verantwortlichen vereinbart werden. Herzlich Willkommen im Ortsmuseum!

Arbeit hinter den Kulissen

Wer schon in einem Vorstand mitgearbeitet hat, weiss, dass vieles im Hintergrund geplant, organisiert und vorbereitet werden muss. Bis ein Jahresprogramm entsteht, welches auch einen breiten Geschmack trifft, braucht es manches E-Mail, den einen oder anderen Besuch von Veranstaltungen und Absprachen im Vorstand. Die Gesellschaft ist in der glücklichen Lage, immer genügend «Personal» für den Vorstand zu finden. Einzige Bedingung: Interesse für gesellschaftliche Vorgänge und kulturelle Angebote für ein interessiertes Publikum.

Nach der Veranstaltung dann die grosse Überraschung! Es hatte in der Zwischenzeit zünftig zu schneien begonnen. Ein Glück, wer Handbesen und Eiskratzer vorsorglich ins Auto gelegt hatte. Möglicherweise liess die Vorfreude auf die vier geplanten Konzerte die Kälte dennoch nicht allzu sehr spüren.

Auf Uzwil 24 kann ebenfalls ein Bericht zur Versammlung nachgelesen werden. Donnerstags-Gesellschaft präsentiert attraktives Jahresprogramm 2024 | Oberuzwil