Gemütliches Beisammensein an der HV des Oberuzwiler Frauenvereins
Zum Bild oben: Die fleissigen «Küchenfeen» Viola, Lena und Selina (von links)
Das ist noch kaum je vorgekommen: Wegen überraschend grossem Andrang bei der Kasse konnte die HV nicht pünktlich um 19:00 begonnen werden. Noch und noch strömten Frauen herbei, mehr als überhaupt angemeldet waren. Eiligst wurde noch ein weiterer Tisch samt Stühlen aufgestellt. Schliesslich zählten die aufmerksamen Vorstandsfrauen 86 Mitglieder, Vorstand mitgerechnet.
Grossandrang
Beschwingter Einstieg
Vor dem gemeinsamen Nachtessen verwöhnte der Gospelchor Oberbüren die Mitglieder. «Come, let us sing!» hiess die Aufforderung. Timon Burkhart, seit Februar 2023 dynamischer Dirigent des Chors, forderte die Frauen schon bald zum Mitklatschen ein. Er setzte auch gleich einen Werbespot für seinen Verein ab. Das kleine Gospelmenü wechselte zwischen fetzigen, ja fast rockigen Melodien und eher bluesartigen, zur Besinnlichkeit neigenden Stücken ab. Da gab es auch mal kleine Zwischenrufe – Hey! – oder jodelartige kurze Einschübe klarer Frauenstimmen. Beim bekannten Gospel «One love, one light» waren die Frauen eingeladen, beim Refrain mitzusingen. Frauen und Chor verschmolzen für einen Augenblick zu einer einzigen grossen Klangwolke, sehr zum Vergnügen des Dirigenten.
Das Pünktchen auf dem «I» war- wie immer – das pianistische Feuerwerk, welches der seit Jahren den Chor instrumental begleitende Christian Schneebeli auf dem Flügel entfachte. Der junge Dirigent seinerseits lebte bei allen Liedvorträgen voll mit, feuerte an, gab klare Weisungen für Lautstärke oder Tempo. Nebst englisch gesungenen Liedvorträgen kam auch der Hit «Für immer uf di» von Patent Ochsner zum Zug, ein Lied mit einem wehmütig-melancholischen Text mit Blick auf Werden und Vergehen. Und trotz da und dort bereits knurrender Mägen blieb noch Zeit für eine Zugabe.
«Bambelela» scheint zu den Lieblingsliedern des Chors zu gehören. Die Bühne schien nochmals zu beben, am Cachon schlug Sänger Jean-Marc Possa den Takt, Christian Schneebeli flog über praktisch alle Tasten und beflügelte den Chor zu einem Schlussbouquet erster Klasse. Die Frauen gaben denn auch einen tosenden Applaus, sogar Bravo-Rufe waren zu hören.
Zwischenakt
Das gemeinsame Essen gehört zu einer HV wie die Traktandenliste, die abgehakt werden muss. Kartoffelgratin, ein feiner Hackbraten – in der einheimischen Metzgerei Willi geschmackvoll zubereitet -, dazu feine Salate aus der «Vorstandsküche» wurden allgemein gelobt. Auch das herrliche Dessertbüffet, nach der Erledigung der Traktandenliste von Vorstandsmitgliedern aufgebaut, geliefert von der hiesigen Bäckerei Wagner, fand reissenden Absatz. Besonders erwähnt werden sollen auch die drei Mädchen aus dem Nachwuchs des Frauenvereins, welche sich beim Abräumen und Abwaschen nützlich machten und dabei mit grossem Eifer zu Werke gingen. Ein Bravo gehört auch ihnen!
Traktandenliste
Auch wenn keine «Kampfwahlen» – oder Ähnliches – zu befürchten sind, gehört die Wahl von mindestens zwei Stimmenzählerinnen zu den statuarischen Pflichten eines Vorstands. So war denn auch die Wahl in dieses «Amt» völlig unumstritten. Die beiden gewählten Frauen kamen jedoch gar nie zum Einsatz, weil allen Geschäften diskussionslos zugestimmt wurde. In finanzieller Hinsicht hat der Vorstand beschlossen, das doch beträchtliche Vermögen sukzessive etwas zurückzufahren. So wurde beispielsweise die Anzahl der Migros-Gutscheine jeweils vor Weihnachten erhöht. Zudem sollen die Mitglieder das eine oder andere Mal einen persönlichen Nutzen davon haben. Der Mitgliederbeitrag von 15.00 Franken sollte auch niemanden davon abhalten, dem Verein beizutreten. Man lernt da neue Frauen kennen, kann tolle Kurse besuchen oder einfach nur die HV geniessen – alles ganz zwanglos. Steffi Schätti hat sich für eine Mitarbeit im Vorstand entschieden, war aber an der HV nicht anwesend.
Grosses Angebot
Der Verein hat sein Angebot in Ressorts unterteilt. Auf interessante Weise stellten die jeweils Verantwortlichen die Kurse und Aktivitäten vor, die sie im vergangenen Vereinsjahr angeboten hatten. Da war wirklich für alle etwas dabei. Das begann mit einem Frühstück im Familienzentrum Gerbi4. Dort wurden die Aktivitäten des Vereins aufgezeigt, Spiky trat auf und erfreute kleine Kinder wie Mamis gleichermassen. Die Ostereiersuche geriet zu einem Grosserfolg – alle (Holz-) Eier wurden gefunden. Frauen lieben meistens auch schöne Kleider. Da kam ein Mode-Apéro gerade recht. Interessant der Name des Beratungs-Teams: Herzklopfen. Hoffentlich haben das auch die Frauen bei ihrem ersten Auftritt mit einem neuen Kleid verspürt – und ein allfälliger Partner seine Bewunderung dafür ausgesprochen! Der Besuch der Kathedrale stiess auf so viel Interesse, dass dieses Angebot erneut ins Programm aufgenommen wurde. Auch wer Bier und Schokolade mag, kam im September anlässlich einer speziellen Degustation auf seine Kosten. Und was wäre die Chilbi ohne die Kaffeestube des Frauenvereins – und all die Kuchenbäckerinnen?
Auch für grössere Kinder hat der Frauenverein ein Herz. Der Flohmarkt im Juni – bei herrlichem Wetter, was natürlich die Kauflust beflügelt – war ein voller Erfolg. Auch hier trat Spiky wieder auf, genau wie bei der Schnitzeljagd im Wald. Und in den Herbstferien vertrieben die Angebote des Ferien(s)passes jegliche Langeweile. Die aufwendige Planung und Durchführung wird seit dem vergangenen Vereinsjahr von einer neuen Organisationsgruppe gemacht. Wer sich dafür interessiert, schaue sich doch einmal auf der benutzerfreundlichen Webseite des Vereins um. Frauenverein Oberuzwil
Der Vorstand ist auch hier auf einsatzfreudige Personen bei der Betreuung der vielen Kinder angewiesen. Wer sich angesprochen fühlt, melde sich doch bei einer der Vorstandsfrauen – auch hier: Siehe Webseite.
Licht ins Dunkel
Um etwas Licht in die anbrechende Winterdunkelheit zu bringen, veranstaltete das «Räbeliechtli-Team» auch 2023 einen Lichterumzug, begleitet vom Blas-Ensemble des Musikers Patrick Arnold. Olivia Germann und Angela Baldegger geben diese Organisation an in neues Team ab. Ein Abend mit einer praktischen Einführung in die Aroma-Therapie machte die Frauen gegen einen allfälligen Winterblues immun. Wie jedes Jahr hatten Rahel Keller und Ursula Bachofner auch diesmal mit viel Liebe passende Adventsgeschichten ausgesucht, diese in plastische Bilder umgesetzt und damit wunderschöne Adventskistli gestaltet und zwischen Schützengarten und Austrasse aufgestellt. Diese verlockten auch diesmal zu einem Rundgang rund um das Gebiet Schützengarten. Erwähnenswert ist, dass diesmal kein Vandalismus die Freude am gelungenen Werk trübte. An der HV übergab Rahel Keller ihren Part an diesem Angebot an Anja Kühn, Spiky-Verantwortliche im Frauenverein.
Soziales
Frauenvereine wurden von ihren Gründerinnen seinerzeit zum Zweck «Lindern von Not in armen Familien» ins Leben gerufen. Dies ist auch heute noch eines der vornehmsten Ziele eines Frauenvereins. In Oberuzwil klappt die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Sozialamt sehr gut. Oft sind es ja unvorhergesehene Umstände wie eine Zahnbehandlung oder das Fehlen von Kleidern für die Kinder, welche ein bereits schon knappes Budget über den Haufen werfen. Auch die Mitgliedschaft in einem Sportverein kann bereits ein Stolperstein sein. Wie gut, dass in der Vereinskasse dazu die nötigen Mittel liegen. Olivia Germann führt dieses Ressort, spricht sich aber bei allen Gesuchen mit ihren Kolleginnen im Vorstand ab.
Ausblick
Auch im laufenden Jahr gibt es wieder unzählige spannende Angebote für die Vereinsmitglieder. Die Palette ist breit: Von einem speziellen «Kleidertausch» bis hin zu einem Besuch in der «Chrüterei Stein AR» – dies zusammen mit der «Frauengemeinschaft Bichwil» – und verschiedenen Anlässen für und mit Kindern ist vieles dabei, was Frauen interessieren könnte.
Und für die Agenda: Nächste HV-Frauenverein Oberuzwil – Freitag, 7. März 2025.
Dazu ein Rückblick auf die letztjährige HV «Jodlerclub Uzwil meets Frauenverein Oberuzwil»…