Mobbing i de Guezlitrucke
Am Nomitag hät d‘ Mueter mit de Chind Guezli pachet. Zimmetschterne, Spitzbuebe, Änischräbeli, Makrönli und Vanillegipfeli hends gmacht.
Es het im ganze Huus so fein gschmöckt, das me richtig gluschtig worde isch.
Jedes Chind hät denn no törfe e chlini Hampfle Guezli mit is Zimmer nehh. – Denn hät mä d‘ Guezlitrucke zuegmacht.-
Und jetzt isch i däre Guezlischachtle s‘ Mobbing los gange. – s‘ isch nu guet, das niener öppis devo gmerkt hät!
Agfange hät’s will d’Spitzbuebe gfunde hend, si bruuched me Platz: „Rutsched e chli¨“ hend’s befole und di andere Guezli wäg gschobe.
Ä Änischräbeli hät no wele schlichte und gseit: „Losed, Spitzbuebe, er chönd au no e chli zo üs übere rutsche, aber nochher sind er still, verstande!“
Das hät aber gar nüt gnützt und d‘ Vanillegipfeli sind scho i Kampfbereitschaft gsy und hend gseit: „ Chämed nu, Spitzbuebe, mer zeiged eu scho, wo der Bartli de Moscht holt.
D‘ Makrönli sind au immer hässiger worde und hend plöffet: „ Mer sind tenk di wichtigschte Guezli, üs hend d’Lüt am liebschte und überhaupt – ohni üs gäbs gar ein Wiehnacht!“
Das hend sich Zimetsterne natürlich nöd gfale lo! Mä weiss jo, wie wichtig die sind. Wienacht ohni Zimmetsterne, da cha me sich nöd vorstelle! Drum hend die jetzt gege d’Makrönli gmobbet.
Au du verbrennti Zaine, jetzt isch es so richtig losgange!
D Makrönli hend d’Vanillegipfeli umegschupft, d‘ Vanillegipfeli hend gege Zimetsternli intrigiert, und Zimetsterne hend mit de Chräbeli kiflet und d‘ Chräbeli hend d‘ Spitzbuebe hinderhältig aagriffe.
Uf all Fäll: Es isch zu und här gange wie im hölzige Himmel! Si hend so lang mitenand gschritte, die Guezli, bis uf ein Mol die ganz Guezlitrucke vom Gschtell obenabe uf de Chuchibode tätscht und ufgschprunge isch. All die versammlete Guezli sind durenand groote und usegfloge und hend sich überall uf em Chuchibode verteilt.
Zimetsterne under de Spitzbuebe, d‘ Änischräbeli under de Makrönli und d’Vanillegipfeli ….
Alles durenand und die meischte sind vertätscht gsy oder dräckig!
Am andere Morge, wo d‘ Mueter das Uglück gseh hät, hät si d’Hend überem Chopf zemegschlage und d’Chind hend usgrüeft!
Nochher hät mä agfange, mit Zemeläse, wa mä no hät chöne bruche und dä Räscht hät mä zemegwüscht.
Am Mittwoch druf hend’s denn nomol vo vorne agfange mit Guezle:
Zimetschterne, Spitzbuebe, Änischräbeli, Makrönli und Vanillegipfeli.
Aber heitere Fahne, jetzt hend si sich in Acht gno und probiert zeme uszchoo. Es isch immerhin nu no 10 Täg gange bis zo de Wienacht. – Und Mobbing isch vo denn a kein Thema meh gsy!
Geschichte von Jörg Stoller
In Thurgauer Dialekt gesetzt von Marianne Pessina.