Unterhaltsame 91. HV des Frauenvereins Uzwil
66 Frauen liessen es sich nicht nehmen, die bereits 91. HV des Frauenvereins Uzwil zu besuchen. Dabei war bestimmt nicht unbedingt die unerlässliche Traktandenliste der Hauptanziehungspunkt. Nein, diesmal stand der Wortverdreher und Verseschmied Christoph «Stöff» Sutter als Anziehungspunkt auf der Einladung. Der Vorstand des Frauenvereins Uzwil verwöhnt seine Mitglieder mit einer Vielzahl von attraktiven Angeboten kulinarischer, gesellschaftlicher und unterhaltsamer Art.
Zum Bild oben: Der Vorstand des Uzwiler Frauenvereins – von links – Käthi Immoos-Bigler, Vreni Frei, Marianne Pessina-Etter, Jolanda Würth, Doris Decurtins-Hügli und Jung-Sook Petrik-Park. auf der Webseite des Vereins können nähere Angaben nachgelesen werden.
Geschäftliches
Bevor die Versammlung begann, gab es wie immer einen feinen Imbiss. Zwei Sorten Quiches, dazu farbenfrohe Salate erfreuten Auge und Magen. Danach führte Marianne Pessina, im initiativen Vorstand als «Aussenbeauftragte» das Gesicht des Vereins, speditiv und mit viel Humor durch die Traktandenliste. Kampfwahlen waren keine vorgesehen, der Vorstand bleibt weiterhin so wie bisher. Die Finanzen waren ebenfalls innert Kürze abgehandelt.
Einzig bei den Revisorinnen zeichnete sich ein Wechsel ab. Nicole Frick und Ruth Helg wollen wieder mehr Zeit für eigene Projekte und haben deshalb ihren Rücktritt eingereicht. Doch der Vorstand fand erfolgreich zwei kompetente Frauen, die sich für dieses Amt zur Verfügung stellen. Es sind dies Ursula Geel – war ferienhalber abwesend – und Tatjana Harder. Beide Frauen kennen sich mit Zahlen aus, Tatjana Harder ist zudem Buchhalterin der evangelischen Kirchgemeinde. Die beiden «Neuen» werden nun die Ein- und Ausgänge der Frauenvereins-Kasse, von Doris Decurtins mit grösster Sorgfalt betreut, mit kritischem Auge kontrollieren.
- Haben die Kasse immer genau kontrolliert – Ruth Helg – rechts – und Nicole Frick, nun wurden sie verabschiedet.
- Doris Decurtins hatte beim Verlesen ihres übersichtlichen Kassaberichts nichts zu befürchten.
Auch im Vereinsjahr 2022 sind wieder verschiedene Mitglieder verstorben. Jolanda Würth las alle Namen auf sehr würdige Weise vor und bat die Mitglieder am Schluss um eine Schweigeminute. Erinnerungen an Begegnungen mit den Verstorbenen werden wach, Bedauern und Trauer über ihren Tod. Wenn auch der Tod zum Leben gehört, wie man so landläufig sagt, so ist diese Besinnung doch jedes Mal eine Begegnung mit der eigenen Endlichkeit.
Rückblick auf ein reichbefrachtetes Jahr 2022
Auf der Webseite des Frauenvereins – unter den «Fittichen» der evangelischen Kirchgemeinde Uzwil angesiedelt – können vergangene und auch künftige Angebote nachgelesen werden. Vorstandsmitglied Käthi Immoos ist für die grafische Gestaltung des sehr gediegen gestalteten Jahresprogramms verantwortlich. Der Vorstand ist immer bestrebt, Anlässe anzubieten, die viele Frauen ansprechen. Das Vereinsjahr 2022 war denn auch nach dem Ende der Corona-Pandemie einmal mehr gespickt mit kulinarischen und kulturellen Angeboten. Besonders beliebt ist der Spaghettiplausch, der die Mitglieder mit ihren Partnern in hellen Scharen anzieht. Marianne Pessina wies deshalb darauf hin, sich doch frühzeitig für solche Anlässe anzumelden.
Der Besuch der Moschee in Wil war eingebettet in den traditionellen Dankesnachmittag. Imam Bekim Alimi stellte den wunderschön ausgestalteten Gebetsraum und die vielen Nebenräume in interessanter Weise vor. Vor allem beeindruckte, wie viel an Fronarbeit, gerade auch von jungen Leuten, an diesem Gotteshaus geleistet worden war. Auf dem Jahresausflug stand mit dem Besuch des Klosters Einsiedeln gleich nochmals ein religiöses Zentrum auf dem Programm. Man kann nur staunen, was frühere Generationen für imposante Bauwerke aufstellten. Auch an diesen beiden Anlässen kam die Freude am gemeinsamen Essen nicht zu kurz. Frauenverein Uzwil
Der Fraue-Advent gehört zu den «Highlights» im Vereinsjahr. Der noch junge Pianoxa-Chor unter Leitung der kompetenten Chorleiterin und begnadeten Pianistin Oxana Peter beglückte diesmal die 90 anwesenden Frauen mit dem «Magnificat» von Antonio Vivaldi. Am Filmnachmittag durften auch Männer mitschauen. «Die letzte Pointe» mit Hauptdarstellerin Monica Gubser – bekannt aus dem Filmklassiker «Die Herbstzeitlosen» – passte sehr gut zu dem doch etwas älteren Publikum und regte zum Nachdenken an. Die letzte Pointe
Nicht vergessen werden dürfen die unzähligen Besuche zu Geburtstagen, Gratulationen zu Geburten oder während der Adventszeit. Dazu bekam Edith Höhener einen speziellen Dank für ihre herzigen Finkli, die zu verschiedenen Anlässen verschenkt werden und immer Freude bereiten. Fast 200 Besuche wurden im Vereinsjahr 2022 gemacht, eine eindrückliche Zahl. So viele Menschen durften damit einen Lichtblick im oft nicht immer einfachen Alltag erfahren.
Auch im Vereinsjahr 2023 gibt es wieder verschiedene liebevoll geplante Anlässe für die Mitglieder. Das Programm kann hier nachgelesen werden. Frauenverein Uzwil Programm 2023-2024 Bei allen Anlässen bittet der Verein um Anmeldung an Vorstandsmitglied Jolanda Würth – Adresse siehe Programm. Das hilft bei der Organisation.
Helferinnen und Helfer im Hintergrund
Prisca Haag und Katharina Honegger nehmen zwar ebenfalls an den Sitzungen des Vereins teil und übernehmen ganz viele Aufgaben im Hintergrund, wollen aber nicht in den Vorstand gewählt werden. Marianne Pessinas Ehemann Daniel betreute auch diesmal den technischen Ablauf. Das Einstellen des Mikrofons ist beispielsweise gar nicht ohne, da braucht es einen Technikfachmann mit Fingerspitzengefühl. David Höhener, dem jungen Mesmer, ist es zu verdanken, dass der Technikverantwortliche nicht im eiskalten «Technik-Kabäuschen» frieren musste, sondern dass die gesamte Schaltzentrale hinten im Saal platziert werden konnte.
- Das Mikrofon muss sitzen – Daniel Pessina gibt dem Verseschmied Stöff Sutter technische Unterstützung.
- Daniel Pessinas kompetentes Wirken am Regiepult wurde herzlich verdankt.
Auch in der Küche waren dienstfertige Männer und Frauen am Werk, um alle gebrauchten Küchenutensilien wieder abzuwaschen und zu versorgen. Marianne Pessina dankte all diesen unverzichtbaren Helferinnen und Helfern mit herzlichen Worten, denn ohne sie könnte eine solche Veranstaltung nicht bewältigt werden. Der Frauenverein trägt mit seinem Wirken zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Gemeinde bei.
Wortkünstler Christoph «Stöff» Sutter
Der Mann aus Romanshorn ist Sekundarlehrer, der für seinen Beruf brennt, wie man auch in Uzwil spüren durfte. Daneben ist er ein «Wortsucher», der immer Ohren und Augen offenhält. Seine Lust am Fabulieren hat ihn bekannt gemacht. Direkt aus dem Grippebett komme er, meinte er als Einleitung. Davon merkten die Frauen aber nichts.
Als erstes rühmte er die so humorvoll und zielgerichtet verlaufene Abhandlung der Geschäfte. Was ihn ganz besonders erstaunt habe, sei die Tatsache, dass doch normalerweise an jeder HV oder GV der Punkt «Finanzen» die meiste Zeit beanspruche. Nicht so beim Frauenverein.
Bei der Auslese seiner Gedichte aus seinen mehr als 3500 Gedichten – sind unterdessen vermutlich bereits wieder mehr! – für diesen HV-Abend scheint er sich viele Gedanken zu seinem Publikum gemacht zu haben. Die «Brill-Wo-Phobie» ist bestimmt vielen älteren Menschen bekannt. «Wo ist die Lesebrille?» ist eine Frage, die viele zu kennen scheinen, nimmt man das Raunen im Saal als Massstab. Und natürlich stimmt es, dass man in der Sauna einander «sau-nah» kommt. Den Mann scheinen einfach alle Alltags-Skurrilitäten anzuspringen und sich in seinem Kopf sofort in Reime zu verwandeln.
Kurzweiliger Unterhalter
Im Nu verging die Zeit. Manchmal musste man die Drehungen und Wendungen in einem Gedicht auch erst einmal kapieren, bis man lachen konnte. Sutter bekommt natürlich auch täglich Anschauungsmaterial beim Unterrichten. Besonders gut gefiel der Kurzlebenslauf eines Menschen im Hinblick auf das Wissen einer Mutter – könnte auch der Vater sein. Was anfänglich reine Bewunderung auslöst, verliert sich im Laufe der Pubertät schnell, fällt gar auf einen Tiefpunkt, bis es im Alter zu einem wehmütigen Seufzer kommt: «Ach, könnt ich noch die Mutter fragen»…
Auf der Homepage des Verseschmieds Home – verse.ch kann man sich selbst ein Bild über den Mann machen.
Christoph Sutter hatte kürzlich auch in Oberuzwil bei der Donnerstags-Gesellschaft einen Auftritt, dies zusammen mit dem Cartoonisten und Musiker Udo Krummel. Hier kann ein Bericht darüber nachgelesen werden. Gut neunzig Minuten reinstes Vergnügen
Mit einem Stück Roulade und Kaffee oder Tee schloss der vergnügliche, zum Mitdenken anregende Abend ab.