«Jodlerclub Uzwil meets Frauenverein Oberuzwil»…

«Jodlerclub Uzwil meets Frauenverein Oberuzwil»…

14. März 2023 Aus Von Annelies Seelhofer-Brunner

… oder so ähnlich würde dieser Anlass – 10. HV des Frauenvereins Oberuzwil – wohl in den sozialen Medien angekündigt werden. Der Vorstand des Frauenvereins Oberuzwil hatte nämlich zur Eröffnung der diesjährigen Hauptversammlung den Jodelclub Uzwil mit Leiterin Michaela Buob zum musikalischen Einstieg eingeladen. Dieser begeisterte zu Beginn mit «By üs im schöne Toggeburg», der «Toggenburger Hymne» schlechthin, vom Jodlerclub Männertreu in Nesslau schweizweit bekanntgemacht und bis heute immer wieder nachgefragt. Jodlerklub Männertreu Nesslau Auch ein Naturjodel, von Vorjodler Willi Forster lupenrein angeführt, berührte die Frauen. Natürlich durfte auch ein Tratzliedli nicht fehlen . Gib doch nah

Als Zugabe erfreuten die Männer schliesslich mit dem bekannten «Steimandli-Jutz. steimandli jutz Dazwischen wurden die Lachmuskeln der Frauen strapaziert. Ganz besonders, als sie erfuhren, warum eine Frau vor dem Haus nach dem Tod ihres Mannes gegen alle Tradition auf ihrem Örgeli lustige Weisen gespielt hatte. Den Vorhaltungen des aufgebrachten Pfarrers entgegnete sie ganz trocken: «Dies ist schliesslich das erste Mal, dass mein Mann den ganzen Tag zuhause ist». Diese unerwartete Pointe erzeugte einen wahren Lachsturm im Saal der Unterkirche. Mit grossem Applaus wurde der Jodelclub darauf entlassen. Jodelclub Uzwil

Die langjährige Präsidentin und Ferienpassgründerin Gabi Müller beim Apéro im Gespräch mit der aktuellen Präsidentin Rahel Keller – Mitte rechts. Auch Silvia Vinzenz – links – war früher einmal im Vereinsvorstand.

Essen

Vor der Versammlung stärkten sich die 93 anwesenden Frauen – immerhin fast genau 50 % der Mitglieder! – für den geschäftlichen Teil. Das Team von Patrick Schätti hatte feinstes Steinpilzrisotto gekocht, die Vorstandsfrauen dazu Salate vorbereitet. Es mundete vorzüglich und liess zudem den angestiegenen Geräuschpegel im Saal wieder etwas abschwellen. Ein Dessert war auf die Zeit nach der Abwicklung der Traktandenliste versprochen worden. Dann sollten zudem die beliebten Schöggelilösli verkauft werden. Die Tombola, schon beim Essenfassen von vielen leicht verschämt oder aber auch höchst unverhohlen betrachtet, versprach viele regionale Genüsse.

  • 1 Tombola, Ort vieler Träume
  • 2 Essen fassen und dabei gute Gespräche führen
  • 3 Fleissige Vorstandsfrauen richten das Dessert. v.l. Ursula Bachofner-Rieche, Ines Veluscek-Christoforetti, Anja Kühn-Bossart und Angela Baldegger-D’Incau, Aktuarin

Abwicklung der Traktanden

Präsidentin Rahel Keller führte zügig durch den geschäftlichen Teil. Auf der Bühnenleinwand waren die einzelnen Punkte gut nachvollziehbar sichtbar. Olivia Germann hatte zu den einzelnen Traktandenpunkten äusserst reizvolle ornamentale Umrandungen eingefügt. Während der ganzen Versammlung war eine wohltuende, wertschätzende Stimmung unter den Vorstandsmitgliedern zu spüren. Die Angebote der einzelnen Ressorts wurden von den jeweils damit betrauten Frauen vorgestellt. Das brachte Abwechslung in den geschäftlichen, normalerweise doch etwas nüchternen Teil einer solchen HV. Aktuarin Angela Baldegger-D’Incau hörte sehr genau zu und tippte bereits das Wichtigste auf den Laptop.

Weder Finanzen noch Wahlen gaben gross zu reden. Die Kasse ist sehr gut im Schuss, es gab trotz Bemühungen, das doch recht grosse Vereinskapital etwas herunterzufahren, wieder einen schönen Gewinn. Ein wahres Luxusproblem, das vermutlich viele andere Vereine sofort übernehmen würden. Die beiden Revisorinnen Andrea Padovan und Karin Hilber-Koster fanden denn auch nichts zu beanstanden. Im Gegenteil! Karin Hilber verdankte stattdessen die grosse Arbeit von Kassenwartin Olivia Germann und dem ganzen Vorstandsteam, dem sich ein grosser Applaus der anwesenden Frauen anschloss.

  • 1 Ursula Bachofner-Rieche – links – und Ines Veluscek-Christoforetti
  • 2 Anja Kühn-Bossart, neu im Vorstand
  • 3 Präsidentin Rahel Keller führte durch den geschäftlichen Teil.

Ein Verein für alle Generationen

Der Mitgliederstamm hat sich in den letzten Jahren recht verjüngt, ist auch im letzten Jahr wieder gewachsen. Momentan stehen 189 Mitglieder auf der Adressliste des Vereins. Der Vorstand ist jung, das zieht auch weitere junge Frauen an. Der gesellige Aspekt eines solchen Vereins ist nicht zu unterschätzen. Und gerade mit kleinen Kindern oder als Alleinstehende tauscht man sich gerne mit anderen Frauen in ähnlichem Lebensumfeld aus.

Für die Jugend

Der Oberuzwiler Frauenverein hat ein grosses Herz für Kinder und Jugendliche. Der Name Spiky steht für diese Kinderanlässe. Dazu gehören ein Flohmarkt, das Spielplatzfest im September sowie das Kasperlitheater an der Oberuzwiler Chilbi. Auch der Ferienpass gehört seit 2008 zum Jahresprogramm. Jedes Jahr dürfen zwischen 120 und 160 Kinder verschiedenste Kurse besuchen und dabei viel Spannendes erleben. Gabi Müller-Stucki hat den Ferienpass als damalige Präsidentin gegründet, zusammen mit anderen ehemaligen Vorstandsfrauen. Während 15 Jahren hat sie, zusammen mit einem initiativen Team, die aufwendige Planung all dieser Ferienkurse organisiert, was mit kräftigem Applaus verdankt wurde. Nun hört sie auf. Glücklicherweise ist die Nachfolge bereits geregelt. Andrea Lenz-Kull, Sonja Knaus, Chantal Hafner und Desi Garmito haben sich dafür zur Verfügung gestellt. Ferienpass Oberuzwil

Für die Kleineren

Das bisherige Spiky-Team fährt neu auf Sparflamme, hat doch das Familienzentrum Oberuzwil einen schönen Teil des Angebots übernommen. Das abtretende Spiky-Team mit Melanie Müller, Anja Kühn-Bossart, Martina und Fabienne Rütsch wurde deshalb mit Dank und Applaus verabschiedet. Anja Kühn-Bossart wird jedoch neu im Frauenvereins-Vorstand mitarbeiten und vor allem den Bereich «Spiky-Anlässe» organisieren und begleiten. Sie hat zudem eine Brückenfunktion zum Familienzentrum Oberuzwil. Familienzentrum Gerbi4  Zum Programm für Kinder gehört auch der «Rääbeliechtli-Umzug», der im vergangenen Jahr einen richtigen Grossaufmarsch erlebte.

Für Erwachsene

Für ältere Mitglieder gibt es ebenfalls Angebote. Das Seniorenprogramm wurde allerdings vor einigen Jahren aus dem Frauenverein ausgegliedert und läuft nun selbständig und ökumenisch. Senioren-Nachmittag Unter dem Dach des Frauenvereins wird hingegen weiterhin ein Rollstuhldienst für die beiden Betreuungszentren WOLFGANG und TERTIANUM CHRISTA angeboten. Von April bis Oktober fahren Mitglieder aus dem Rollstuhlteam jeweils am ersten Dienstagnachmittag des Monats mit Frauen und Männern im Rollstuhl aus, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Im Team wäre noch Platz für weitere Mitglieder. Wer sich für die einzelnen Angebote interessiert, findet auf der Homepage des Vereins die nötigen Angaben, so auch zum Rollstuhldienst. . Frauenverein Oberuzwil

Kurse

Auch im vergangenen Vereinsjahr hat Ines Veluscek-Cristofforetti wieder Kurse und gesellige Abende organisiert. Die ersten beiden Angebote im Januar und Februar 2022 fanden wegen garstiger Wetterverhältnisse keinen Anklang, der erste wurde sogar bereits im Vornherein abgesagt, der zweite fand mit einer Gipfeli-Verteilaktion an die Gäste des Restaurants «Casa del Gusto» seinen Abschluss.

Im März wagten sich etliche Frauen an die uralte Technik des Glasfusings. Dabei werden Glasscherben erhitzt und dann zu kreativen Kunstwerken umgestaltet. Das ist allerdings nichts für Ungeduldige, dauert das Brennen doch einige Zeit… Fusing-zu Technik

Soziales

Ein wichtiger Pfeiler der Arbeit eines Frauenvereins ist die Unterstützung von Menschen, denen es nicht unbedingt gutgeht, vor allem auch finanziell. So werden jeweils in der Adventszeit in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst der Gemeinde willkommene Einkaufsgutscheine an dankbare Menschen in Not verschenkt. Auch der Erlös der Kaffeestube und des Kasperlitheaters an der Chilbi geht immer an eine soziale Institution. Der Chilbi-Erlös 2022 wurde der Kinderspitex-Stiftung Joël mit einem Betrag von 1900.- überwiesen. Stiftung Joël Kinderspitex, Schweiz Auch das Team Rollstuhlstossen gab den ganzen «Lohn» aus den Einsätzen weiter, diesmal bekamen das Wohnheim Bisacht und die Stiftung «Ostschweiz hilft Ostschweiz – OhO» je Fr. 375.00. So konnte grad zwei Mal Freude bereitet werden.

Kirchliches Umfeld

Zehn Frauen besuchten Mitte Mai das Kloster Magdenau und erfuhren dort manch Wissenswertes. Bereits zur Tradition sind die von Rahel Keller und Ursula Bachofner-Rieche jeweils mit viel Liebe gestalteten Adventskistchen rund um das Oberstufenzentrum Schützengarten und Umgebung. Auch Rorate-Zmorge gab es nach dem Ende der Pandemie wieder. Diese sind nicht nur bei Kindern, sondern auch bei manchen Erwachsenen sehr beliebt und sollten laut der Organisatorin auch weiterhin unterstützt werden – vorausgesetzt, es finden sich immer helfende Hände am Morgen früh.

Susanne Honegger hat einmal mehr den Versammlungsaal sehr einladend dekoriert. Die Blumenstöckli waren Teil der Tombola.

Während die Frauen den Ausführungen der Vorstandsfrauen lauschten, hörte man aus der Küche immer mal wieder Besteckklimpern. Da waren zwei fleissige junge Mädchen an der Arbeit und wuschen alles ab. Sie haben ein besonders grosses BRAVO verdient!

Elina Baldegger und Corinne Lenz, die fleissigen „Heinzelfrauen“, die alles Geschirr abwuschen und dennoch strahlen mochten. BRAVO!

Und für die Agenda: Nächste HV des Frauenvereins Oberuzwil: Freitag, 8. März 2024